Schulwiese

In meiner Gemeinde diskutieren wir bereits seit Jahren darüber, dass es eine zweite Turnhalle braucht. Der Bedarf ist gegeben: die Sportvereine am Nachmittag und Abend bzw. die Kinder der Volksschule untertags brauchen Platz, um sich zu bewegen. Als Politik sind wir gefordert, denn die Situation ist nicht ganz einfach. Zum einen ist die Schule bei uns zentral, direkt an der Traun. Somit ist jeder Bau dort auch eine Herausforderung für das Ortsbild. Zum anderen ist an das Schulgelände anschließend der letzte unbebaute Zugang zur Traun vorhanden, die so genannte Schulwiese, über deren mögliche Bebauung schon einmal ein Bürgermeister gestolpert ist.

Meine Kolleg:innen und ich haben daher in der Vergangenheit uns einerseits für eine zweite Halle ausgesprochen, andererseits aber auch festgestellt, dass es eine Quadratur des Kreises brauchen wird, um allen Ansprüchen gerecht zu werden. Möglichst wenig Bodenversiegelung, Bestand des derzeitigen Schulhofs sichern, die im Hof gepflanzten Bäume nicht angreifen, Schulwiese sichern und last but not least natürlich ein sparsamer Mitteleinsatz. Der Einsatz nachhaltiger Baustoffe, Dach- und Fassadenbegrünung sind sowieso aus unserer Sicht obligat, ebenso wie wir dem Versuch im Zuge dieses Baus neue Parkplätze zu errichten eine klare Absage erteilen. Wird also in Summe schwierig, aber nicht unmöglich. Daher ist es auch gut, dass es einen Architektenwettbewerb geben wird, bei dem diese Eckpunkte zu berücksichtigen sind, wie ich meine.

Was es nicht zu berücksichtigen gilt: der ständige Versuch aus dem Bau einer Turnhalle oder eines Zubaus eine Veranstaltungshalle zu machen. Sorry 2 say, aber es gibt ausreichend Veranstaltungsmöglichkeiten in Thalheim und Wels. Ein Veranstaltungszentrum wie in anderen Gemeinden ist sinnbefreit und nicht notwendig. Wenn die Location für eine Veranstaltung adaptiert wird, dann soll uns das Recht sein, aber alles im Rahmen und ohne dafür vorzusehender Infrastruktur, die nur diesem Ziel dient. Warum ich hier so vehement mich dagegen wehre? Weil es schlicht und ergreifend nicht gescheit ist, solange es ausreichend andere Optionen gibt. Es gibt das Museum Angerlehner, es gibt die leicht zu adaptierende Tennishalle, es gibt den Veranstaltungssaal im Pfarrheim und in der Musikschule, es gibt in Wels genügend Locations für kleine und große Veranstaltungen, genauso wie es beim Hubauer in Schauersberg einen Saal zum Nutzen gibt. Zum anderen geht es hier um sparsamen Mitteleinsatz. Zusätzliche Ausgaben, die nicht nur ich lieber in einer anständigen Sport-Ausstattung in den Hallen sehen würde. Ein Aspekt, der aus meiner Sicht noch dazu kommt: diese zusätzliche Halle soll dem Sport dienen, soll allen Thalheimer Sportvereinen zur Verfügung stehen, also angefangen von den Fußballern über die Joga-Gruppe und die Kanga-Gruppe bis hin zu Turnvereinen. Die werden diese Halle bereits gut bespielen, da ist wohl nur schwer vorstellbar Platz für etwas anderes als dem ursprünglichen Sinn der Halle, vor allem weil die Hallen sich nicht nur einem Sportverein zur Verfügung stehen werden, auch das ist uns wichtig. 

In den kommenden Tagen wird das Nutzungskonzept besprochen, ich gehe davon aus, dass die ständigen Versuche eine Veranstaltungshalle durch die Hintertüre umsetzen zu wollen dann endlich ein Ende haben. Zumindest wäre es angemessen.

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